Artprojekt steigt in Köllnitz ein

Groß Schauen – Das Berliner Unternehmen Artprojekt investiert erneut in die Region. Nachdem es bislang in Bad Saarow tätig war, übernahm es nun die Fischerei Köllnitz bei Groß Schauen. Am Freitag wurden dort etwa 45 000 junge Glasaale in die Seenkette eingesetzt.

Zum Termin mit den Aalen waren der geschäftsführende Gesellschafter von Artprojekt, Thomas Hölzel, und Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger am frühen Morgen auf das Fischereigelände am Groß Schauener See gekommen. Symbolisch setzten sie in Gummistiefeln aus blauen Eimern Aale ins Wasser, der große Rest der kleinen Fische wurde in mit Wasser gefüllten Plastiksäcken per Boot hinaus auf den See gebracht.

Vogelsänger äußerte sich lobend über die neue Struktur der Fischerei Köllnitz. “Hier passt alles zusammen. Ein neuer Eigentümer sorgt mit viel Engagement dafür, dass es hier weitergeht und die Fischerei eine Perspektive hat”, sagte er. Wie es hieß, suchte die bisher genossenschaftlich organisierte Fischerei bereits seit 2016 einen neuen Eigentümer. Dieser ist nun Artprojekt, das nach dem Bau der Kurpark-Kolonnaden, der Übernahme des Cecilienpark-Badestrandes und der Planung eines Fünf-Sterne-Hotels in Bad Saarow ein weiteres Projekt in der Region in Angriff nimmt. Als Tochterfirma wurde dazu die Artprojekt Farms & Fisheries GmbH gegründet.

Mit der Aktion vom Freitag soll gegen den Rückgang der Aalbestände angegangen werden. Wenn die Fische nach zehn bis zwölf Jahren geschlechtsreif sind, können sie sich auf den Rückweg in ihr Laichgebiet im Atlantik machen. “Sofern sie nicht vorher vom Kormoran gefressen worden sind”, schränkte Ulf Rehberg, Leiter der Fischwirtschaft von Artprojekt, ein. Hölzel ergänzte, einen kleinen Teil der am Freitag eingesetzten Aale wolle man in etwa acht Jahren “als besondere heimische Köstlichkeit auf die Teller bringen”.

Wie Hölzel sagte, wurden mit der Übernahme der Fischerei alle dortigen Mitarbeiter übernommen. Für die Zukunft schwebt ihm eine “sensible Modernisierung und Erweiterung” vor. Bedeutendstes Vorhaben ist die Erweiterung des Hotels von derzeit 12 Zimmern auf etwa 30. Dafür soll eine derzeit noch vorhandene Lagerhalle weichen. Auch die Fischgalerie hat vermutlich keine Zukunft. “Das Gebäude passt nicht in die Sichtachse zum See”, so Hölzel. Ansonsten aber solle die Gebäudestruktur auf dem Areal unverändert bleiben. “Es ging uns bei der Übernahme nicht um die Immobilie, sondern um die Fischerei.”

Fisch aus der Groß Schauener Seenkette soll in Zukunft nicht nur im Restaurant vor Ort serviert werden, sondern auch in dem Fünf-Sterne-Hotel, das Artprojekt am Scharmützelsee-Westufer in Bad Saarow plant. Außerdem will das Unternehmen noch im Frühjahr ein Fischgeschäft in den Kurpark-Kolonnaden in Bad Saarow eröffnen.

Unangetastet bleiben soll auch die Ausstellung der Heinz-Sielmann-Stiftung in Köllnitz. Hölzel schwebt sogar vor, zusätzlich zum Naturlehrpfad in Richtung Selchow auch einen Baumkronenpfad zu schaffen.

Quelle: MOZ, 17. März 2019